Die Hugenotten

Als Nachkomme meiner um 1660 aus der Gegend von Calais in die Pfalz eingewanderten hugenottischen Vorfahren hat mich das Thema „Hugenotten“ besonders interessiert. Selbst mein Vorname hat mit hugenottischer Emigration (Auswanderung) zu tun.

1624 segelte ein in Amsterdam frisch verheiratetes Paar in Auftrag der Ostindischen Companie mit anderen Wallonen nach Nordamerika; Joris Rapalje aus Valenciennes – damals noch Spanische Niederlande– und Cataline Triko aus Pris bei Valenciennes, Sie siedelten auf Manhatten, errichteten eine Ranch und eine Taverne – heute ist auf dem Gelände die Marinebasis der USA – Das erst geborene weiße Mädchen auf Manhattan war Sarah Rapalje, in Erinnerung daran bekam ich den Vornamen Sarah. Das Ehepaar bekam 11 Kinder und viele Enkel und Urenkel, so dass Cataline Rapalje, die „Mutter von Manhattan“ genannt wurde. Die zahlreiche Sippe der Nachkommen ist weit über die USA. und Canada ver breitet, wenn auch der Name verstümmelt ist bis zu Rubblee. Im Hinblick auf die zwei Jahre zuvor, 1622, gelandeten «Pilgerväter» können sich die Vorfahren dieser Sippe ebenfalls zum sogenannter „Uradel“ der Vereinigten Staaten zählen.

Wer sind die Hugenotten?

Man bezeichnet damit die Anhänger der durch Luthers Reformation ausgelösten kirchlichen Reformbewegung calvinistischer Prägung.in Frankreich und den Spanischen Niederlanden. Ihre Prediger wurden zumeist in Genf ausgebildet. In den Flüchtsländern wurden die Ankömmlinge ebenfalls mit Hugenotten oder „Réfugies“ bezeichnet.
Zu unterscheiden davon sind die Waldenser, Anhänger einer Bewegung, die schon früher, im 12. Jahrhundert, von dem Lyoner Kaufmann Petrus Waldes gegründet wurde und urchristliches Leben in Armut anstrebte. Die Dörfer mit französichen Namen oberhalb von Pforzheim sind Waldenser-Siedlungen

*

Woher kommt die Bereichnung „Hugenotten“ (französ. huguenots)?

Fälschlicherweise wird noch heute immer angenommen, dass dieses Wort vou Begriff „Eidgenossen“ abgeleiet ist, da die Reformation in der Schweizviele Anhänger fand und die Schweizer im Hinblick auf den « Rütli-Schwur auch als „Eidgenossen“ bezeichnet werden. Sprachforscher halten diese Ableitung für höchst unwahrscheinlich. Eine schon früher, seit 1553, übliche Erklärung hat folgenden Hintergrund: Nach einer örtlichen Sage von Tours machte Hugo Capet, der erste Capetinger König (987 – 996) mit seinem Gefolge nächtlicherweile die Gegend um den Hugo-Turm gespensterhaft unsicher. Die ebenfalls nächtlicherweile und insgeheim zu ihren Gottesdiensten eilenden und sich versammelnden Reformierten wurden daher als„Huguenots“ verhöhnt. (Die Schwaben hätten daraus sicherlich, „Hugules“ gemacht). Als Spottname gedacht, wurde er später zu einem Ehrennamen für die Vorkämpfer für Glaubens- und Gewissensfreiheit.

Referat vom 26.04.1995

*

Die mit * gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Gelangst Du über meinen Partnerlink auf die Seite des Anbieters und kaufst dort etwas, erhalte ich eine Provision. Vielen Dank für Deine Unterstützung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert