Archäologie in New Yorks Finanzzentrum Wall Street

Im Juniheft, Nr. 6/1983, von Westermanns Monatsheften, Seite 100-104, wurde der Artikel „Wall-Street – gezahlt wurde mit Perlen“ von Pedro Romanach Mousset veröffentlicht, in einer Übersetzung aus dem Spanischen von Sabine Möller.

Der Artikel befasst sich mich archäologischen Ausgrabungen von Schichten, die aus der Zeit der ersten Besiedlung durch die Holländer, später durch die Engländer, zu Anfang des 17. Jahrhunders, also vor fast 300 Jahren, stammen. Die dabei genannten Namen, Cornelius Jacobsen May und Peter Minuit sind eng mit der Wurzel des nordamerikanischen Zweiges der Familie Raparlier verknüpft.

George Rapareilleit (Raparlier) wurde als jüngstes Kind des Hugenotten Jean Rapareillet in Valenciennes geboren, das damals noch zu den Spanischen Niederlanden (Hainaut oder Hennegau) gehörte. Er wurde am 28.04.1604 in der Kirche St. Nicholas getauft. Als junger Mann, Weber von Beruf , ging er nach Amsterdam, wo er am 21. Januar 1624 Cataline Tricault heiratete, die etwa 1605 in Pry, Belgien (21 km südlich von Charleroi) geboren wurde. Die holländische Form ihrer Namen lautete Joris Rapalje (I) und Catalina Trico. Angeworben von der Holländisch-Westindischen-Gesellschaft segelte des junge Paar vier Tage nch der Heirat am 25. Januar 1624, auf dem Schiff „Eendracht“ mit Adrian Floriszen Tienpont als Kapitän nach Amerika ab.

Im Jahr zuvor war bereits ein Verwandter gleichen Namens, Joris Jannsen Rapalje (II), vermutlich zusammen mit seinem Bruder William Janssen, unter Schiffskapitän Cornelius Jacobsen Mey nach Amerika gesegelt. Ihr Begleiter war der Handelsagent der Holländisch-Westindischen-Gesellschaft, Peter Minuit, ein Hugenotte und ehemals reformierter Geistlicher in Wesel am Niederrhein, der der erste Gouvaneur der Kolonie Neu-Niederlande wurde. 1631 folgte ihnen ein weiterer Bruder, Antoine Rapalje, genannt Van Salers. Das Schicksal der drei Brüder war für den amerikanischen Raparlier-Zweig von keiner Bedeutung, außer dass es in den Aufzeichnungen über das Entstehen und die Geschiche dieses Zweiges wegen der Namensgleichheit von Joris Rapalje (I) und Joris Janssen Rapalje (II) zu zahlreichen Verwechslungen kam. Demgegebnüber wurden Joris Rapalje (I) und seine Ehefrau Catalina die Stammeltern des über Amerika und Canada weit verbreiteten Zweiges der Familie Raparlier.

Der Name der Familie wandelte sich allerdings im Laufe der Jahrzehnte aus Rapalje und Rapaille in den Niederlanden in Amerika über Rapalje zu Rapalyea, Raplee, Robblee schließlich zu Rublee.

Das Schiff mit Joris Rapalje (I) und seiner Ehefrau, Catalina Trico, kam Ende März oder Anfang April 1624 in den Neuen Niederlanden an und fuhr nach ein paar Tagen Aufenthalt zur Proviantaufnahme den Hudson aufwärts nach Fort Orange (heute Albany), New York, 1626 wurden die in Fort Orange lebenden Familien nach Manhattan umgesiedelt, was den Haushalt der Familie Rapalje einschloss, zu der nun auch ihre erste Tochter Sarah gehörte. Sarah Rapalje wurde am 07. Juni 1624 geboren.

Sie war das erste weiße Mädchen, das in den Neuen Niederlanden zur Welt kam. Da Joris Rapalje noch am 30. April 1662 Zeuge der Taufe eines Enkels gewesen sein soll, dürfte es sich bei dem angeblichen Sterbedatum, dem 21. Februar 1662, um eine Verwechslung mit seinem Namensvetter Joris Jansen Rapalje (II) handeln und er ist tatsächlich erst 1663 im Alter von 59 Jahren gestorben, Catalina überlebte ihren Gatten um etwa 25 Jahre.

Da Joris Rapalje sein Weberhandwerk in der Kolonie laut geltender Vorschrift nicht ausüben durfte, wählte er die Landwirtschaft und verlegte sich auf Rinderzucht, außerdem betrieb er eine Taverne. Im Juni 1637 kaufte Joris eine Farm an der Bucht, die die Holländer Wallabought (Wallonenbucht) nannten. Viele Jahre später wurde sie der Bauplatz der berühmten Brooklyner Marinebasis (siehe Karte). Um 1654 zog die Familie von Manhattan auf die Farm in Brooklyn um.

Catalina hatte 10 Kinder und 1683 betrug die Zahl ihrer Kinder und Enkel 145. Noch zu Lebzeiten, in den Jahren 1687/87, belief sich ihre Nachkommenschaft auf 360 Personen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie „die Mutter von Brooklyn“ genannt wurde.

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